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Bahnhof Lette

Eisenbahnmuseum

„Großspurig“ - Neue Ausstellung im Eisenbahnmuseum Lette startklar - Sonntag Eröffnung

Zahlreiche Unikate von Lokomotiven und Zügen in großen Maßstäben

Nils Seggewiß und Pater Daniel Hörnemann haben eine Fülle von Material in den Vitrinen des Eisenbahnmuseums Lette ausgestellt. Zum Größenvergleich finden Besucher die kleinste funktionierende Modell-Lok Spur Z (1:220) bis hin zu kompletten Zügen in den großen Spuren S (1:64), 0 (1:43,5), I (1:32), II (1:22,5). Vor allem die großen Selbstbauten haben besondere Geschichten. Die des riesigen kompletten Zugs von Hermann Josef Ebbers aus Waltrop hat einen dunklen Hintergrund. Der Erbauer des Zuges war ein Freund des Vaters. Als angehender Studienrat musste er zur Nazizeit, weil er keine reine arische Abstammung nachweisen konnte und ein Großelternteil Jude war, den Schuldienst verlassen. Nach 1945 konnte er endlich seine Ausbildung abschließen und in den Schuldienst treten. Der Modellbau hat ihn vielleicht finanziell etwas über Wasser gehalten. Lok und Wagen tragen familienbezogene Daten, so ist mit der Loknummer 300537 das Geburtsdatum von Hermann-Josef Ebbers gemeint. Sämtliche Wagen besitzen eine Inneneinrichtung. Tische und Bänke sind in mühevoller Kleinarbeit aus Zigarrenkistenholz ausgesägt, die Bänke je nach Klasse verschiedenfarbig mit Stoff beklebt. Die Zuglänge beträgt ca. 3,20 Meter!

Die Familie von Dr. Wolfgang Lukaschek vermachte sämtliche Loks, Waggons und Baumaterial dem Museum. Als Kind hat ihn die Schlacke-Bahn der heimischen Maxhütte fasziniert und seine Liebe zu Dampfloks entfacht. So baute er zeitlebens an großen Eisenbahnmodellen. Manche sind längst nicht fertig geworden. Aus sibirischer Kriegsgefangenschaft heimgekehrt arbeitete er nach dem Studium bei den Chemischen Werken Hüls und sammelte alles an Blech, Schrauben und Materialien, was er finden konnte, zum Bau von Lokomotiven und Waggons als Spielzeug für seinen Sohn.

Aus neuerer Zeit stammen die Exponate der Familie Seggewiß. So der „Peckedrath-Zug“: Für LGB-Kenner ist dieser Zug nur eine simple Zusammenstellung aus Lok und Wagen. Doch Coesfelder dürften diesen Zug "vom Sehen her" kennen. Dieser Zug drehte, meist zur Weihnachtszeit, im Schaufenster der bekannten Coesfelder Spielwarenhandlung seine Runden. Begeistert schauten Groß und Klein zu. Als das Traditionsgeschäft leider schloss, kaufte Heiner Seggewiß den Zug. Nun dreht er ab und an seine Runden auf der hauseigenen Gartenbahn, sehr zur Freude der beiden Brüder. Er selbst baute in großem Maßstab einen Triebwagen, dessen Vorbilder bis auf der Strecke Dortmund - Coesfeld - Gronau und somit "vor der Haustür" des Museums vorbei fuhren.

Die Ausstellung wurde angereichert durch historische Modellbaukästen, Kataloge und Werbematerial aus alter Zeit, zeittypische Zinn- und Bleifiguren sowie historische Fotos und Postkarten mit Modellbahnen und ihren stolzen kindlichen Besitzern. Am kommenden Sonntag, 6. November, wird die Ausstellung eröffnet (15-18 Uhr). In der Güterabfertigung können Besucher auch einen Kaffee zu sich nehmen.

 Pullman-Schnellzugwagen mit Elastolinfiguren in großem Maßstab

 

Bauteile und halbfertiges Lokmodell der Great Western Railway aus den 1920er Jahren

 

Das riesige Modell einer frühen Dampflok mit hohem Schornstein zeigt die weltberühmte „Rocket“. Sie gewann 1829 das Lokomotivrennen von Rainhill.

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